Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Der Abentheurliche Simplicissimus Teutsch

Erworben hatte Wolfskehl mit Grimmelshausens Simplicius Simplicissimus einen Grundstein der neueren deutschen Literatur: »Wer diese erste, fast unauffindbare Ausgabe des Simplizissimus sein Eigen nennt, besitzt eines der Kleinode des deutschen Geistes« (Jessen 2018a, S. 267). Dabei ist nicht nur die Geschichte des Werks wichtig, sondern auch die des eigentlichen Objekts – die Bekanntheit der Abenteuer von Melchior Sternfels von Fuchshaim im Dreißigjährigen Krieg geht auch darauf zurück, dass die Simplicissimus-Ausgaben entsprechend zirkuliert sind. Als Volksbuch drangen sie überall hin, »dafür liefert der Zustand vieler Exemplare den Beweis. So verräuchert, gilbig, fingerfettig kommt man nur aus Bauernstuben« (ebd.). Wolfkehls Interesse am Besitz des Bandes deutet auch auf sein Bewusstsein für das Werk als kulturgeschichtlichen Gegenstand.

Text: Alexander Beard

[Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen:] Der Abentheurliche Simplicissimus Teutsch : Das ist: Die Beschreibung deß Lebens eines seltzamen Vaganten, genant Melchior Sternfels von Fuchshaim […]. Monpelgart [Nürnberg]: Fillion [Felsecker] 1669. Angebunden an: Eines Engelländers Reysen so er durch Europam, Asiam und Africam gethan und im Jahr 1610 angefangen. Sandy 1669.

Aufbewahrungsort: Jerusalem – Schocken Institute for Jewish Research; Bibliothek K.W., Nr. 8434

Foto: Yigal Pardo