Datterich - Die Bibliothek von Karl Wolfskehl
Ernst Niebergall: Datterich. Localposse in der Mundart der Darmstädter, Darmstadt 1841.
Schon früh hatte Wolfskehl vor, einen Teil seines Nachlasses der Hofbibliothek (heute: Universitäts- und Landesbibliothek) Darmstadt zu überlassen. Eines der Werke von regionaler Signifikanz, dass er aus der väterlichen Familienbibliothek geerbt hatte, war Niebergalls Datterich. Derartige ›Darmstadtania‹ mögen in der Retrospektive wie ein Randinteresse wirken, doch auch sie prägten das Weltbild des jungen Wolfskehls. Sowie er versuchte, das Deutsch-Jüdische als Ergebnis einer langen Tradition und Überlieferungskette zu verstehen, hatte er auch ein Gefühl für das, was seine Geburtsstadt ausmachte: Der Datterich sei ein Beispiel des »innerlichen Outsidertums« (Jessen 2018a, S. 322) der Darmstädter gewesen. Heute befindet sich das Exemplar – wahrscheinlich in Zuge der Versteigerung von Teilen der Schocken Library – am scheinbar adäquaten Ort: in der Universitäts- und Landesbibliothek von Wolfskehls Heimatstadt.
Text: Alexander Beard
Ernst Niebergall: Datterich. Localposse in der Mundart der Darmstädter. In sechs Bildern. Darmstadt: Pabst 1841.
Aufbewahrungsort: Darmstadt – ULB; Signatur Ro 497