Christine Luise von Oettingen-Oettingen (* 30. März 1671; † 12. November 1747) war Prinzessin zu Oettingen-Oettingen, ab 1690 außerdem Fürstin von Braunschweig-Wolfenbüttel. Christine Luise wuchs zunächst in Oettingen auf. Nach dem Tod ihrer Mutter 1674, der Herzogin Christine Friederike von Württemberg, kam sie nach Aurich und wurde von ihrer Tante Christine Charlotte von Ostfriesland aufgezogen.

An dem Auricher Hof entwickelte Christine Luise früh eine Leidenschaft für das Theater. 1689, im Alter von 18 Jahren, spielte sie an der Seite ihres späteren Ehemannes, Prinz Ludwig Rudolf von Braunschweig-Wolfenbüttel, die Hauptfigur in Jean Racines Theaterstück „Bérénice“. Die Hochzeit fand 1 Jahr später 1690 in Aurich statt. Das geteilte Interesse am Theaterspiel und der Dramaturgie zog sich als Konstante durch ihre Ehe. Während Ludwig Rudolf als Mäzen von Friederike Caroline Neuber auftrat, versammelte Christine Luise Gelehrte und Künstler aus ihren alten Heimaten Oettingen und Aurich am Hof in Blankenburg, auf dem das Ehepaar seit 1707 lebte. Aus der Ehe gingen vier Töchter hervor, die Jüngste war Antoinette Amalie. Als 1731 ihr Kinderloser Schwager August Wilhelm starb, übernahm Ludwig Rudolf die Herrschaft über das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel und Blankenburg wodurch das Paar den Wohnsitz nach Braunschweig verlagerte. Bereits 4 Jahre später verstarb jedoch ihr Ehemann, wodurch Christine Luise 1735 als Witwe zurück nach Blankenburg kehrte und dort bis zu ihrem Tod 12 Jahre später lebte.

Die Bibliothekskataloge von Christine Luise liegen in zweifacher Form vor und beide wurden noch zu Lebzeiten der Herzogin verfasst. Der ältere Katalog ist auf das Jahr 1730 datiert. Er enthält auf 84 Seiten ein Werkverzeichnis und ist als Standortkatalog sortiert nach der Aufstellung und Klassifizierung ihrer Bibliothek. Der jüngere Katalog wurde vermutlich nach 1735 verfasst und ist ebenfalls ein Standortkatalog.