Born Digitals

Ziel und Form der Visualisierung

Die Visualisierung des digitalen Nachlasses Friedrich Kittlers soll es dem Forschenden erleichtern, einen Überblick über die große Menge an Dateien zu erhalten und einen Einstieg in die Erforschung kleinerer, einzelner Dateibestände zu finden. Die Visualisierung realisiert unterschiedliche Perspektiven auf den Dateibestand. So werden die einzelnen Dateien, gruppiert nach ihren "Quellen", etwa "od" (optical drive), "hd" (hard disk), und ihren "Mimetypes", etwa "text", "image", "audio", "application", "NULL",  mithilfe von Kuchen- und Balkendiagrammen quantitativ visualisiert. Die "Zeitleiste" (s.u.) gibt dem Forschenden einen Einblick in den zeitlichen Verlauf des Bestandes, aufgeschlüsselt nach den Mimetypes der Dateien. Mithilfe einer binären Ansicht lässt sich, zunächst auf die Jahre des Schaffens bezogen, schnell ablesen, ob Kittler Dateien angelegt hat oder nicht. Diese binäre Ansicht lässt sich um Balkendiagramme erweitern, die einen Überblick über die Quantität der Dateien in den einzelnen Jahren gewähren. Auf diese Weise lässt sich der digitale Schaffensprozess Kittlers quantitativ über den Lauf der Jahre ablesen. Durch User-Interaktion kann die beschriebene Darstellung für ein Jahr und dort wiederum für einen Monat bis hin zu den einzelnen Dateien erweitert werden, wodurch ein "Zoomen" hinein in den Bestand bis auf Dateiebene möglich wird. Der "Verzeichnisbaum" zeigt die einzelnen Dateien innerhalb der Verzeichnisstruktur, die Kittler genutzt hat. Die Struktur ist als Graph visualisiert und auf die einzelnen Jahre des Schaffensprozesses abgetragen.

Workflow der Visualisierung

  • Der Datensatz über den Dateienbestand Friedrich Kittlers wurde zunächst als TSV-Datei (Tab-Separated-Values) exportiert.
  • Die TSV-Datei wird mithilfe der Fetch-API basierten d3.js-Methode ".tsv()" auf der Website eingelesen.
  • Die eingelesenen Daten werden dort mithilfe entwickelter Routinen je nach Bedarf gruppiert und gefiltert und schließlich mithilfe der d3.js-Library (und einer angepassten Version von d3-timeline.js) visualisiert.

MWW-Datenmodell

Das entwickelte Datenmodell für die Repräsentation von Sammlungsforschung hat das Ziel, verschiedene Forschungsvorhaben aus dem Bereich der Sammlungsforschung mithilfe eines gemeinsamen Datenmodells abzubilden und somit in einen gemeinsamen Verständniskontext zu setzen.

Im Folgenden werden die Dateien Friedrich Kittlers strukturiert beschrieben (linke Spalte) und ihrer Abbildung mithilfe des gemeinsamen Datenmodells 'MWW' (rechte Spalte) gegenübergestellt:

Beschreibung MWW (CIDOC-CRM)
Datei Friedrich Kittlers
hat Persistent Identifier URL
befindet sich auf physischem Datenträger/Server physischer Datenträger/Server
E25 Human-Made Feature
P54 has current permanent location E53 Place
P56i is found on E22 Human-Made Object
Datenträger/Server
hat Ort Raum/Serverort
hat Halter Institution
E22 Human-Made Object
P54 has current permanent location E53 Place
P50 has current keeper E39 Actor