Das grüne Blut - Die Bibliothek von Karl Wolfskehl
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- Basel, Florenz, Recco
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Curt von Faber du Faur: Das grüne Blut. Dramatisches Gedicht
In einem Brief an Abraham Scholem Yahuda vom 16. April 1937 berichtete Wolfskehl, dass dessen »Schreiben mich in Florenz [traf], wo ich ein paar Wochen lang bei meinem Freund Faber du Faur mich aufhielt. Er gehört zu den wenigen aus der verschollenen Zeit mir übrig Gebliebenen [...]«. Der kleine Band im bordeauxfarbenen Ledereinband legt von diesen Wochen der Freundschaft Zeugnis ab; versehen mit der handschriftlichen Autorenwidmung »Zur Erinnerung an den Aufenthalt in Pian dei Giullari März-April 1937 Curt von Faber«. Mit Curt von Faber du Faur verband Wolfskehl die Liebe zum Buch: Beide gehörten zu den Gründungsmitgliedern der Gesellschaft der Münchner Bücherfreunde, der Teilhaber am Münchner Auktionshaus Karl & Faber vermittelte Wolfskehl zudem den Auftrag zur Anfertigung des Katalog zur Sammlung Manheimers und stiftete einen Beitrag zu Wolfkehls Elemente der Bücherliebeskunst bei Rupprecht. Gemeinsam mit seiner Frau Emma war Faber du Faur bereits 1931 nach Florenz emigriert. Genau wie Wolfskehl und Ruben sollte auch das Ehepaar Faber du Faur Europa später (1939) für immer verlassen. Im Unterschied zu Wolfskehl gelang es Faber du Faur dabei jedoch, seine ca. 7.000 Bände umfassende Sammlung zur Barockliteratur in seine neue Heimat mitzunehmen. Vor seiner eigenen Abreise nach Neuseeland deponierte Wolfskehl vier Bücherkisten in der Villa des Freundes (vgl. Collini 2015, S. 51). Das »dramatische Gedicht« mit der aufwendigen Gestaltung befand sich eventuell unter diesen Exemplaren, die später nach Auckland nachgeliefert worden sind. Jedenfalls begleitete es den Gelehrten über den Pazifik, wo er es vor seinem Tod dem Germanisten Paul Hoffmann vermachte. Als Hoffmanns Nachlass später ins DLA Marbach kam, befand sich darunter auch Das grüne Blut.
Text: Sarah Gaber
Curt von Faber du Faur: Das grüne Blut. Dramatisches Gedicht. München 1936.
Aufbewahrungsort: Marbach, DLA; Bibliothek Paul Hoffmann
Foto: DLA Marbach, Jens Tremmel