Die Herzog August Bibliothek besitzt über 400.000 alte Drucke aus den Jahren 1450-1830. Viele davon stammen vom Namensgeber der Bibliothek, Herzog August dem Jüngeren von Braunschweig-Lüneburg (1579-1666), aber auch andere, heute weniger bekannte Familienmitglieder waren maßgeblich an der Vermehrung der Bestände beteiligt. 

Besonders im 18. Jahrhundert kannte die Wolfenbütteler Bibliothek großen Zuwachs dank der einzelnen fürstlichen Privatbibliotheken, die in ihren Bestand übergingen; sie machen heute einen großen Teil der sogenannten Mittleren Aufstellung aus.

Folgende fürstliche Privatsammlungen kamen im 18. und 19. Jahrhundert an die Bibliothek:

 

1752/1753: Herzog Ludwig Rudolf (1671–1735) – 10.565 Bände

1759: Herzog Friedrich Franz (1732–1758) – 1559 Bände

1762: Herzogin Antoinette Amalie (1696–1762) – 1313 Bände

1763: Herzog Albrecht Heinrich (1742–1761) – vor allem Militaria, Zahl unbekannt

1764: Herzog Ludwig Ernst (1718–1788) – 2345 Bände

1767: Herzogin Elisabeth Sophie Marie (1683–1767) – 3710 Bände und Bibelsammlung

1767: Herzog Ferdinand Albrecht II. (1680–1735) – ca. 1232 Bände

1767: Herzog Wilhelm Adolf (1745–1770) – 2.300 Bände

1768: Herzog Ferdinand Albrecht I. (1636–1687) – 1667 Bände

1801: Herzogin Philippine Charlotte (1716–1801) – ca. 4000 Bände

 

Diese Einzelsammlungen sind heute nicht mehr als solche sichtbar, da die Bücher zum größten Teil aufgeteilt und in die Gesamtsammlung integriert wurden. Dennoch geben etwa Exlibris bis heute Aufschluss über die ursprünglichen Besitzer*innen. Zudem haben sich im Wolfenbütteler Bibliotheksarchiv eine Vielzahl an handschriftlichen Katalogen erhalten, die es uns erlauben, die ursprünglichen Sammlungen zu rekonstruieren.