Das Portal »Frühneuzeitliche Gelehrtenbibliotheken aus den Sammlungen der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel« präsentiert die Forschungsergebnisse des Projektes Frühneuzeitliche Gelehrtenbibliotheken an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Das Projekt ist Teil des Verbundprojekts Autorenbibliotheken im Forschungsverbund Marbach Weimar Wolfenbüttel (MWW). Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) der Bundesrepublik Deutschland hat das Projekt finanziell gefördert.

Unter dem Reiter Bücherverzeichnisse werden 33 Exemplare aus dem reichen Bestand an Katalogen und Verzeichnissen in der HAB präsentiert. Unter Bibliothekserschließung finden sich Links zu Privatbibliotheken aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert, die mit LibReTo (Library Reconstruction Tool) erschlossen wurden. Briefedition macht eine Briefkorrespondenz zugänglich, die zusätzliche Auskunft über die rekonstruierte Bibliothek von Benedikt Bahnsen (gest. 1669) gibt.

Private Büchersammlungen der Frühen Neuzeit sind wertvolle Quellen für die Buch-, Wissens- und Personengeschichte der Epoche. Zudem haben sie einen großen Stellenwert für die Sammlungsforschung. In Bibliotheken haben Gelehrte gelesen, geschrieben, studiert und gesammelt. Theologen und Philosophen haben ihre Texte und Briefe in und mit Bibliotheken verfasst, inmitten ihrer Bücher Erkenntnis erarbeitet und in gelehrten Netzwerken kommuniziert. Nach dem Tod der Besitzer und Besitzerinnen konnten die Bibliotheken vererbt, gestiftet oder anderweitig veräußert werden, oft wurde sie verkauft und damit aufgelöst. Eine erschlossene Bibliothek ist folglich wie ein Fernrohr, durch das sich eine individuelle Wissensgeschichte, ein individueller wie kollektiver Umgang mit Büchern, eine Kulturgeschichte des Sammelns und Lesens sowie eine Geschichte der ökonomischen Zirkulation von Büchern als Ware erkennen lässt.

Dieses LAB enstand in Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe "Digitale Infrastruktur" des Forschungsverbundes Marbach Weimar Wolfenbüttel.
Der virtuelle Forschungsraum (VFR) eröffnet Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einen digitalen Zugang zu den Sammlungen der drei Verbundeinrichtungen und bietet interaktive computergestützte Arbeitsmöglichkeiten für methodisch neue Forschungsperspektiven an.
Projektspezifische LABs bieten Forscherteams ein Set an Services an, um bestandsbezogene Forschung von der Korpusbildung über Analyse- und Auswertungsverfahren bis hin zur Veröffentlichung von Forschungsergebnissen digital zu unterstützen.
 

Informationen und Kontakte

Laufzeit: April 2014 – Februar 2019

Konzeption und Durchführung: Dr. Dietrich Hakelberg (bis 10/2015), Dr. Jörn Münkner, Katrin Schmidt

Digital Humanities-Unterstützung und Medienberatung: Timo Steyer, Dr. Hartmut Beyer, Jaqueline Krone

Kontakt: Leiterin der Forschungsabteilung der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Prof. Dr. Ulrike Gleixner | gleixner@hab.de

Information zum Verbundprojekt: www.mww-forschung.de