Der Virtuelle Forschungsraum

Der virtuelle Forschungsraum (VFR) eröffnet Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einen digitalen Zugang zu den Sammlungen der drei Verbundeinrichtungen und bietet interaktive computergestützte Arbeitsmöglichkeiten für methodisch neue Forschungsperspektiven. Damit dient der Forschungsraum als digitales Zugangs- und Arbeitsportal zu den Forschungsprojekten des Verbunds und den Verbundeinrichtungen selbst. Langfristig soll der virtuelle Forschungsraum zu einem universellen Rechercheinstrument und ›Arbeitsplatz‹ für die internationale geistes- und kulturwissenschaftliche Forschung ausgebaut werden.

Projektspezifische LABs bieten Forscherteams ein Set an Services an, um bestandsbezogene Forschung von der Korpusbildung über Analyse- und Auswertungsverfahren bis hin zur Veröffentlichung von Forschungsergebnissen digital zu unterstützen. In einer Anforderungsanalyse erwies sich die Taxonomie TaDiRAH als hilfreich, um von einer Forschungsprozessmodellierung ausgehend Services zu definieren. Die Integration in den VFR erfolgt sukzessive und nutzerorientiert.

3D-Modelle für die bestandsbezogene Forschung

3D-Modelle für die bestandsbezogene Forschung (Dieser Beitrag erschien im September 2014 im Blog der Klassik Stiftung Weimar) Digitale 3D-Modelle können für die Präsentation von Ergebnissen aus den Projekten des Forschungsverbunds MWW nützlich sein. So kann die digitale Visualisierung von Goethes Bibliothek seine Wissensordnung deutlich vor Augen führen oder eine virtuelle Ausstellung aller Goethe-Büsten einen direkten und damit besseren Vergleich bieten. Zum Test für zukünftige Nutzungen haben wir eine Skulptur aus dem Innenhof des Weimarer Stadtschlosses ausgewählt. Hier ein kleiner Überblick der Arbeitsschritte: Schritt 1: Fotoarbeiten Wir fotografieren die Figur von jeder Seite aus verschiedenen Winkeln. Etwa 60 Aufnahmen sind ausreichend. Tipp: Bei Außenaufnahmen auf gleichmäßige Beleuchtung achten. Ein bewölkter Tag ist bestens geeignet. Schritt 2: Auswahl der geeigneten Software Unsere Entscheidungskriterien waren Preis, Bedienbarkeit, Exportmöglichkeiten und eine vorzeigbare Qualität des Ergebnisses. Sicherlich existieren auch Freeware-Alternativen, die jedoch aufgrund ihrer Lizenz- und Urheberrechtsrichtlinien ausschieden. Einen Vergleich der Software fanden wir hier. Schritt 3: Erstellen des Modells Zunächst fertigt die Software eine ›point cloud‹ an, in der sie alle Kamerapositionen feststellt, eine ›dense cloud‹ verfeinert im nächsten Schritt das Ergebnis. Aus den beiden vorherigen Berechnungen kann nun mittels tausenden von Dreiecken ein Modell erstellt werden. Die Oberfläche des Modells erhält schließlich mithilfe der Fotos eine Textur. Tipp: Der Acrobat Reader kann ein 3D-Modell anzeigen, in dem man auch navigieren kann.